Förderung durch das MHKBG NRW

Die betriebsfähige Aufarbeitung der 52 8148 wird durch eine 6-stellige Förderung für verkehrshistorische Kulturgüter durch das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt.

Wir bedanken uns recht herzlich und hoffen, unsere Lok durch die Förderung ein großes Stück weiter in Richtung der Fertigstellung zu bewegen. 

Dampflok 52 8148-0

Kurzbezeichnung und

Lebenslauf 52 8148

 

  • gebaut 1943 als 52 547 von BMAG Berliner Maschinenfabrik (vormals Schwartzkopff)
  • rekonstruiert im AW Stendal vom 04.10.1965 bis zum 04.11.1965 und umgenummert in 52 8148
  • beheimatet in Bautzen, Cottbus, Görlitz, Hoyerswerda, Lübbenau, Sangerhausen, Seddin und Wustermark

Ihre letzte Beheimatung war im BW Cottbus von wo aus sie am 08.04.1993 in Privatbesitz überging. Nach mehreren weiteren Besitzerwechseln wurde sie am 15.12.2012 Eigentum der Eisenbahnfreunde Niederrhein/Grenzland e.V.

Übersicht in Zahlen
Baureihe 52.80
Stückzahl 200
Noch erhaltene Maschinen 124
Betriebsfähige Maschinen in Deutschland, Belgien und den Niederlanden ca. 15
Fa NR. 13114
Geschwindigkeit Vorwärts/Rückwärts in km/h 80/80
Leistung ca. 2.000 PS
Kohle in Tonnen 10 t
Wasser 30 m³
Gesamtgewicht in Tonnen 136 t
Gesamtlänge 23 m

Detaillierter Lebenslauf von 1943 bis heute

Erbaut wurde unsere Lok unter der Nummer 52 547 im Jahre 1943 von der Berliner Maschinenbau Aktiengesellschaft vormals Louis Schwartzkopff. Ursprünglich sollte sie von den Borsig Lokomotiv Werken GmbH Hennigsdorf gebaut werden, jedoch mussten diese ein Teil ihres Auftragsloses an die BM AG weiterreichen. 52 547 war eine Vertreterin der in über 7000 Exemplaren gebauten KDL 1 (Kriegsdampflok Typ 1), welche bei der Deutschen Reichsbahn als Baureihe 52 eingereiht wurde.

Von der BAM AG wurde sie am 20.10.1943 an die Deutsche Reichsbahn abgeliefert und von selbiger am 23.12.1943 im RAW Brandenburg-West abgenommen. Die Urkunde über die Genehmigung zur Indienststellung wurde von der RBD Posen am 09.02.1944 ausgestellt. Leider liegt ihr weiterer Lebenslauf bis zum 07.10.1945 völlig im Dunkeln, da das Betriebsbuch weder Beheimatungen noch Laufleistungen ausweist. Der erste Nachweis, datiert vom 07.10.1945, wo sie bei der russischen Transportkolonne 6 im Bw Berlin Gesundbrunnen mit einer bisherigen Laufleistung von 40136 km geführt wurde. Leider ist nicht verzeichnet wie dieser km-Wert zustande kam. In den nächsten 4 Jahren tat sie bei den Lok-Kolonnen 8 & 2 Dienst in den Betriebswerken Berlin Rummelsburg, Frankfurt (Oder) und Berlin Karlshorst. Am 19.10.1949 gab die SMAD (Sowjetische Militär Administration Deutschland) die Lok an die DR zurück, welche sie im freien Verkehr im Bw Frankfurt (Oder) Vorbahnhof einsetzte. Von diesem Bw aus wurde sie auch vom 20.06.1954 bis zum 23.03.1955 an die polnische Staatsbahn PKP verliehen. Leider liegen keine Aufzeichnungen vor, wo sie in diesem Zeitraum bei der PKP eingesetzt wurde. Auch in den Jahren bis 1960 sind die Laufleistungen nicht sauber verzeichnet worden. Anscheinend wurden hier auch öfters einfach mal geschätzte Werte angenommen. Nach der Rückgabe an die DR wanderte sie bis zu ihrer Rekonstruktion im Jahre 1965 noch durch folgende Bahnbetriebswerke: Cottbus, Kamenz, Zittau, Hoyerswerda.

Vom Bw Hoyerswerda wurde sie am 03.10.1965 zum RAW Stendal überstellt, welches sie vom 04.10 bis zum 04.11.1965 im Rahmen einer Hauptuntersuchung rekonstruierte und mit ihrer neuen Nummer 52 8148 wieder an das BW Hoyerswerda übergab. Die Rekonstruktion bedeutete, dass die DR einige ihrer unverzichtbaren Dampflokbaureihen umfassend modernisierte. Kernstück war dabei die Ausrüstung mit neuen Hochleistungskesseln welche für die Verfeuerung von minderwertigen Brennstoffen (Braunkohle) ausgelegt waren. Auch wurden baureihenspezifische Schwachstellen beseitigt. Bei der Baureihe 52 war das zum Beispiel die Wiederausrüstung der Loks mit Stellkeilen und einer Speisewasser-Vorwärmanlage. Um die rekonstruierten Loks von ihren Altbauschwestern unterscheiden zu können vergab man die neue Baureihenbezeichnung 52.80, sprich alle umgebauten Loks bekamen Ordnungsnummern im 8000er Bereich (8001 -8200).

Die nun als 52 8148 bezeichnete Lok tat erst mal weiter beim Bw Hoyerswerda Dienst. Diesem blieb sie mit einer kurzen Ausleihe an die Bw Wustermark (05.07 – 09.07.1969) und Bw Seddin (10.07 – 17.07.1969) bis zum 12.04.1976 treu. Hier im Bw Hoyerswerda erhielt sie auch die EDV gerechnete Nummer 52 8148-0. Nach einer Untersuchung im RAW Stendal, welches zu der Zeit das Untersuchungswerk der Baureihe 52.80 war, kam sie zum Bw Elsterwerda, wo sie bis zum 08.07.1981 zuhause war. Nach einem kurzen Gastspiel im Bw Lübbenau (09.07 – 20.09.1981) erreichte sie das Bw Sangerhausen, dass in Folge der Ölkrise in der DDR seine ölgefeuerten Loks der Baureihe 44 abstellte und nun versuchte mit den schwächeren Loks der Baureihe 52.80 seinen Verkehr zu bewältigen. Aus dieser Zeit existiert auch eine Filmaufnahme unsere Lok, welche sie beim Erklimmen der Blankenheimer Rampe zeigt, hier ist auch ohne Ton die gewaltige Anstrengung der Lok deutlich sichtbar. Während im Einsatz beim Bw Sangerhausen viele 52.80 völlig verschlissen wurden hatte unsere 52 8148 Glück im Unglück, da sie zusammen mit 52 8115 im Nebenbahndienst auf der Strecke Berga-Kelbra – Stolberg (Harz) eingesetzt wurde, der bei weitem nicht so verschleißintensiv war wie der Rampendienst Sangerhausen – Blankenheim. Nachdem die Maschine diese Zeit also gut überstanden hatte kam sie am 29.07.1983 zum Bw Bautzen in Sächsisches Bergland wo sie die nächsten 5 Jahre eingesetzt wurde. Allerdings wurden diese zum Ende der 80er Jahre hin immer weniger da auch bei der DR der Strukturwandel zum Dieselbetrieb hin Fortschritte machte und immer mehr Dampfloks in die Reservisten- oder Heizlokrolle abschob. Am 26.04.1988 wurde sie von Bautzen zum Bw Görlitz weitergereicht wo sie aber fast nur als Heizlok während der Wintermonate genutzt wurde. Am 14.09.1989 erreichte sie ihre letzte Heimat in Diensten der DR, das Bw Cottbus. Hier erlebte sie auch die Wende und den Mauerfall im Okt. 1989. Sie stand zwar immer noch offiziell im Betriebspark der DR (war also keine Traditions- oder Museumslok), wurde aber nur noch selten im Zugdienst eingesetzt, sondern stand in Reserve oder fungierte in den kalten Monaten als Heizlok.

Ein letzter Höhepunkt im Dienste der DR war die Teilnahme der Lok am Plandampf im Oktober 1992 in der Oberlausitz, bei dem sie nochmal vor Personen- und Güterzügen zum Einsatz kam. Im Rahmen der Vorbereitungen zur Zusammenlegung der Deutschen Bundesbahn und der Deutschen Reichsbahn zur DB AG erhielt die 52 8148-0 auch nochmal eine neue Nummer im gemeinsamen Nummernplan und hieß fortan in internen Papieren 052 148-4. Am 26.05.1993 wurde die Maschine schließlich an einen Privatmann aus Celle verkauft und aus dem Bestand der DB AG ausgegliedert. In der Zeit danach kam sie allerdings nur selten zum Einsatz und legte bis zu ihrem Verkauf an die Dampfbahn Rur-Wurm-Inde e.V. (DRWI) am 01.07.1996 nur 1500Km zurück. Ihr neues Zuhause war fortan Jülich-Nord im Rheinland. Bei der DRWI wurde sie dann wieder öfters eingesetzt und fuhr in den folgenden 5 Monaten bis zur nächsten Hu immerhin 5100 Km. Die DRWI führte dann von Januar bis September 1997 eine Hauptuntersuchung durch, welche am 29.09.1997 abgeschlossen wurde. Danach begann eine Periode in dem sie für die DRWI beständig im Einsatz stand, auch wenn im Museumsdienst naturgemäß nicht mehr die Kilometerleistungen wie zu Planzeiten erreicht wurden. Erster Höhepunkt in Diensten der DRWI war im Januar 1998 eine Fernfahrt von Jülich nach Wernigerode im Harz. Nach einer weiteren Fernfahrt nach Gernrode im Harz im Januar 1999 und spektakulären Schotterzugeinsätzen für die Dürener Kreisbahn wurden am 31.12.1999 dann 13.029 Km im Museumsdienst seit der Hu im Jahre 1997 verzeichnet.